Zutaten
- 1 ganzes Suppenhuhn (Bio-Qualität) für Hühnerbrühe oder
- 1 kg Rinderknochen (Beinscheibe, Ochsen-schwanz, Markknochen – Bioqualität oder vom Fleischer) für Knochenbrühe
- 1 Bund Suppengrün
- 2 EL Apfelessig (wichtig, nicht weglassen!)
- optional: Lorbeerblatt, Gewürzkörner, Thymian, wer mag auch Ingwer
- Pfeffer
- Salz (weglassen, wenn man die Brühe später noch reduzieren will, ansonsten könnte es zu salzig werden)
Zubereitung
- Im Slowcooker (Elektrokochtopf) mindestens 8 Stunden, besser 24 Stunden bei niedriger Temperatur köcheln lassen.
- Abseihen durch ein feines Sieb oder durch ein Küchenpapier, damit auch kleine Knochenreste herausgefiltert werden; feste Bestandteile wegwerfen
- reduzieren (also einkochen lassen, geliert dann)
- Für Suppe, Soßen u.ä. weiterverarbeiten oder portionsweise einfrieren oder in Schraubgläsern einwecken
Ein Slowcooker ist ein Elektrokochtopf mit Deckel, für den man nur eine Steckdose, aber keinen Herd benötigt. Es gibt diverse Modelle und diverse Größen. Für einen 2-Personen-Haushalt reicht in der Regel ein 3 Liter Topf, auch preislich gibt es große Unterschiede. Es lassen sich sehr viele Gerichte damit zubereiten, es gibt spezielle Kochbücher, auch YouTube Videos und Internetseiten.
Der Slowcooker, (auf deutsch „Langsamkocher“), erwärmt das Gargut nur bis zu einer vorher bestimmten Temperatur, z.B. 72 °C oder 92 °C und hält diese Temperatur konstant über die gesamte Zeit. Die Kochzeit beträgt mindestens 4 Stunden, ideal sind 8 Stunden, für Brühe sogar 24 Stunden Kochzeit. Dadurch können sich die Inhaltsstoffe aus den Zutaten langsam lösen, werden nicht durch hohe Temperaturen zerstört und gehen nicht durch Abgießen verloren. Da die Brühe nicht sprudelnd kocht, sondern eher langsam zieht, braucht man nicht ständig danach sehen und kann den Topf auch über Nacht oder während man außer Haus ist, stehenlassen. Diese Zubereitungsart ist ideal für Berufstätige, die sich ihr Essen morgens aufsetzen und nach der Arbeit eine warme Mahlzeit vorfinden, denn der Slowcooker hat auch eine Warmhaltefunktion. Unter der Bezeichnung „Bone broth to go“ gab es in Amerika einen Boom an Straßenküchen, die heiße Knochenbrühe wie bei uns Coffee to go im Pappbecher zum Mitnehmen verkauften.
Warum ist Knochenbrühe Gehirnfutter?
- die aus den Knochen, Sehnen, Bändern und dem Fleisch herausgelösten Aminosäuren kann der menschliche Körper leicht aufnehmen, weil diese schon größtenteils durch das lange Kochen aufgespalten sind
- ebenso sind die Mineralstoffe, wie Magnesium, Kalzium, Kalium, Silizium, Schwefel und Phosphor, in der wässrigen Brühe gelöst und damit ebenfalls leicht resorbierbar
- Knochenbrühe hat einen hohen Gehalt an Gelatine, die aus Kollagen und Glykosaminoglykanen wie Hyaluronsäure, Glukosamin und Chondroitinsulfat besteht. Diese Stoffe haben allesamt regenerative Effekte in Gelenken, Sehen, Bändern und anderen Bindegeweben. Das wirkt muskulären Verspannungen, die häufig als Begleiterscheinung von Stress auftreten, entgegen.
- Die mengenmäßige am meisten enthaltenen Aminosäuren sind Glycin (35 %), Prolin, Glutamin und Hydroxyprolin
- Glycin ist eine Aminosäure, die vor allem für die Bildung des Neurotransmitters GABA (Gamma-Amino-Buttersäure) benötigt wird. GABA ist der wichtigste hemmende Neurotransmitter, ohne diesen könnten wir nicht zur Ruhe kommen. Glycin ist aber auch ein Ausgangsstoff für unser wichtigstes körpereigenes Antioxidans Glutathion und wirkt damit antientzündlich.
- Glutamin ist die bevorzugte Energiequelle der Zellen, die den Magen- Darm- Trakt auskleiden, deshalb trägt Hühnersuppe zur Heilung des Leaky-Gut-Syndroms bei. Im Darm wird ein Großteil der Neurotransmitter gebildet, die auch im Gehirn gebraucht werden, deshalb ist es wichtig, dass der Darm gut arbeiten kann.
- Die in der Knochenbrühe freigesetzte Aminosäure Prolin braucht der Körper für die Wundheilung und den Aufbau des Bindegewebes sowie für Haut, Knorpel, Knochen und Gefäßsystems. Das ist u.a. Anti-Falten-Schutz von innen.
Hühnerbrühe ist schon lange als Stärkungs- und Kräftigungsmittel für Kranke und Genesene verwendet worden. Sollten Sie also sich mal irgendwie kränklich, niedergeschlagen oder energielos fühlen, essen oder trinken Sie Knochen- oder Hühnerbrühe.
Wenn Sie die Inhaltsstoffe als Gehirnfutter nutzen wollen, kochen Sie sich einen Vorrat und konservieren Sie diesen, damit Sie immer etwas davon verfügbar haben. Sie sollten möglichst einmal in der Woche davon essen, als Brühe zum Abendessen, als Suppe zum Mittag oder als Soßengrundlage für den Sonntagsbraten.
Guten Appetit!
Eine interessante Seite zum Thema Kollagen habe ich hier gefunden: https://www.mentalfoodchain.com/lebensmittel-mit-kollagen/